Sigmund Freud
Kulturobjektivitäten wie Philosophie, Literatur oder Kunst psychopathologisch zu thematisieren, lässt sich als Vorgriff auf die Objektivitätswendung der Pathognostik verstehen. Von Freud angesprochen, von Schülern vor allem in der »Imago« ausgeführt, lassen diese Texte allerdings die Thematisierung von Wissenschaft und Technik vermissen.
Die Todestriebtheorie des späten Freud wurde nur von wenigen in der Psychoanalyse aufgegriffen, man konnte oder wollte mit ihr nichts anfangen. Für die Pathognostik hingegen ist sie der Kern ihrer Konzeption. Der Todestrieb ist Todesabwehr. Der Todestrieb als Regression in den Tod (»primärer Masochismus«, der mit dem »Ursadismus« zusammenfällt) wird zur Todesintrojektion (Todesmimesis). Die Entäußerung des Todestriebes (»ursprünglicher Sadismus«) wird zur zur Dingproduktion als Repräsentation.
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